Literatur-Tipps
für den Musikunterricht:
Unterrichtsmaterialien und Sekundärliteratur

Literatur-Tipps 2000


Hans Bäßler: Zeitererfahrung

„Perspektiven einer lebensweltorientierten Musikpädagogik“ heißt zu Recht der Untertitel: ausgehend vom Ansatz der Lebensweltorientierung bietet das Buch eine umfangreiche Ideen- und Materialsammlung für eine spannende Kurssequenz in der Oberstufe. Nach einem einführenden Kapitel, das die Ziele des Buches aufzeigt, werden verschiedene Aspekte zum Thema „Erfahrungen mit der Zeit – Versuche des Verstehens von Zeit“ aufgeworfen (z.B.: Zyklische Zeiterfahrung; Exkurs zum Fest als Zeiterfahrung). Im Zentrum des Buches steht dann eine didaktische Interpretation von Photoptosis als Beispiel für B. A. Zimmermanns Zeitphilosophie. Das letzte Kapitel bietet eine Fülle an Bausteinen für ein ganzes „Kursmodell Musik und Zeit“, mit vielen Musikbeispielen, Kopiervorlagen und didaktischen Erläuterungen.

Da die gewählten Musikbeispiele aber alle aus dem „klassischen“ Musik stammen, sollte man meines Erachtens (nicht nur mit Blick auf die Lebensweltorientierung und die musikalische Lebensweltorientierung der SchülerInnen) einen auf diesem Buch aufbauenden Kurs ergänzen. Möglichkeiten hierzu lassen sich leicht finden, z.B. im Zusammenhang mit zyklischer Zeiterfahrung Betrachtungen zu Techno und Schwarzafrikanische Musik.

Das Buch ist zwar recht teuer, war mir aber eine meiner liebsten Entdeckungen während des Referendariats und auch unabhängig vom Unterricht ein Gewinn für mich persönlich.

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Christoph Hempel: Neue allgemeine Musiklehre

Aktuell, übersichtlich geordnet, als Nachschlagewerk genauso wie für den Einstieg in die Elementarlehre geeignet. Ein Buch, das auch in keiner Schulbibliothek fehlen sollte.

Enthalten sind die wichtigsten Inhalte der allgemeinen Musiklehre: Akustische Grundlagen, Notenschrift, Zeit und Rhythmus, Melodik und Tonalität, Harmonik, Formenlehre, Instrumentenkunde. Mit vielen Notenbeispielen und Abbildungen; außerdem Aufgaben zur Selbstkontrolle.

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Bernd Enders: Lexikon Musikelektronik

Die Originalausgabe war eine ganze Weile vergriffen und ein vergleichbares Lexikon ist mir nicht bekannt. Jetzt ist dieses Lexikon wieder in einer erweiterten, völlig überarbeiteten Neuauflage erhältlich und kann sicher als Standardwerk bezeichnet werden, wenn es um die Erklärung von Termini der Musikelektronik geht.

Aus dem Klappentext: „Im Bereich der Musikelektronik hat sich im Verlauf der letzten Jahre eine atemberaubende Entwocklung volzogen. Eine Fülle neuer Instrumente und Gerüte ist entstanden, verbunden mit den zugehörigen, oft fremdsprachigen Ausdrücken. Dieses Lexikon nennt und erläutert die Termini der Musikelektronik und schafft durch seine umfassende Verweistechnik die Verbindung zu vergleichbaren oder infomrationserweiternden Stichworten und zu wichtigen Oberbegriffen. Das Lexikon für jeden, der mit audiotechnischem Gerät oder musikelektronischem Instrumentarium umgeht oder umgehen will.“ … und damit ein interessantes Lexikon für alle MusikpädagogInnen, die in ihren Unterricht auch aktuelle Musikformen und ihre Produktionsweisen oder elektronische Musik der Avantgarde einbeziehen.

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Chor aktuell

Ein Standardwerk mit einer vielseitigen und praxisnahen Auswahl an repräsentativen drei- bis sechsstimmigen Sätzen aus der gesamten Entwicklung der europäischen Chortradition vom 12. Jahrhundert bis heute - von E. Widmanns „Floh“ aus dem 16./17. Jhd. bis zum „Süßen Tod“ der Stubenfliege von K. Stahmer aus dem 20. Jhd.

Rubriken sind: Geistliche Chormusik – Weltliche Chormusik – Volkslieder, Folklore – Spiritual, Pop – Sprechchor, Aleatorik, grafische Notation; ergänzt werden die Stücke durch Chorische Übungen und einen Anhang mit Sachgruppenverzeichnis und Sinnübersetzung fremdsprachiger Texte.

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Nimczik/Rüdiger:
Instrumentales Ensemblespiel.

Übungen und Improvisationen – klassische und neue Modelle

Eine hervorragende Sammlung an Spielpartituren, -anweisungen und -modellen für einen handlungsorientierten (nicht nur: handelnden!) Musikunterricht. Die vorgestellten Modelle laden alle, Instrumentalisten wie Nicht-Instrumentalisten zum Mitmachen ein, bei dem gemeinsam allgemeine Grundlagen und neue Konzepte des Ensemblespiels in offener Gestaltungsarbeit erarbeitet werden. Ich habe zahlreiche Anregungen sowohl im Musikunterricht als auch in der Chorarbeit mit Gewinn eingesetzt!

Im ersten Kapitel finden sich Übungen und Improvisationen unter den Überschriften „Stille und Klang“, „Freie und gegliederte Zeit“ (u.a.: Klangketten, Five von John Cage, Rhythmus-Domino, Beat und Offbeat) und „Fülle des Miteinander“ (u.a. Akkordkatalog von Tom Johnson, Musicircus von Cage). Im zweiten Kapitel werden klassische Modelle vorgestellt, z.B. ein Musikalisches Würfelspiel nach Mozart und Triolen in lydischer Tonart von Bartók. Im dritten Kapitel folgen dann neue Modelle, z.B. von Globokar, unter den Überschriften „Notenschriftliche Konzepte“, „Graphische Notationen“ und „Verbale Konzepte“.

Aus dem Klappentext: „Gemeinsames Musizieren im Ensemble ist ein Hauptmotiv des Musikmachens und seine schönste, erfüllteste Form überhaupt. Künstlerische und kommunikative, menschliche und musikalische Erfahrungswerte greifen hier einzigartig ineinander. Instrumentales Ensemblespiel hat seinen Zweck in sich und ist von höchstem pädagogischem Wert zugleich.“

Die Sammlung besteht aus zwei Bänden: dem Materialband (7 €) mit Ensembleübungen und Kompositionen sowie dem Basisband (12 €) für LehrerIn bzw. EnsembleleiterIn mit Einführungen zu allen Übungen.

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