Conga

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Der Begriff Conga bezeichnet eine ursprünglich kubanische Trommel, die in Fassbauweise hergestellt und hauptsächlich mit den Händen gespielt wird.

Namensgebung und Bauweise:

Der Name Conga wird auf die Bezeichnung für die Handtrommeln der Bantú aus dem Congo zurückgeführt, die meist aus einem Stück Holz geschlagen und mit einem durch Pflöcke oder Kleile gespanntes Fell versehen waren. Auf Kuba selbst werden die Congas Tumbadoras genannt. Congas entstanden im 19. Jahrhundert in den großen Hafenstädten Kubas, als Hafenarbeiter begannen, zum Transport bestimmte Fässer mit Rinderhäuten zu benageln. Vor dem Spiel wurden die Instrumente kurz an ein offenes Feuer gehalten, damit sich die Häute spannten und die Tonhöhe der Congas stieg. Moderne Congas werden seit Beginn der Industrialisierung mit Spannhaken, Ringen und Eisenbeschlägen als Spannvorrichtung versehen.

Das Instrument Conga gibt es in drei verschiedenen Herstellungsgrößen, die jeweils als Quinto (klein, hoch), Conga (mittel) und Tumba (groß, tief) bezeichnet werden.

Spieltechnik:

Die Congas werden mit den Händen gespielt, wobei es verschiedene Schlagtechniken gibt, durch die verschiedene charakteristische Klänge erzeugt werden.

Der Bass (auch "palm" genannt) entsteht, indem mit der flachen Hand mittig auf das Fell geschlagen wird, wobei die gesamte Handfläche (ohne Hohlraum) auf das Fell auftrifft. Beim Bass-Schlag kann die Hand liegen bleiben und muss nicht schnell wieder vom Fell genommen werden, wie bei anderen Trommeln.

Der "tip" bezeichnet einen Schlag, der nur mit den Fingern ausgeführt wird. Hierbei liegt die Hand wie nach eine Bass-Schlag auf dem Fell. Dann werden die Fingerspitzen hochgezogen, sodass die Hand im Handgelenk hoch kippt, wonach in einer Schlagbewegung die Hand zurück schnellt und gestreckt auf das Fell trifft.

Diese beiden Schläge werden abwechselnd miteinander kombiniert und ergeben eine Kipp-Bewegung der Hand, die zu einer speziellen Spieltechnik der Conga wurde und "floating Hand" genannt wird.

Der "open tone" bezeichnet einen offenen Schlag, bei dem die Conga mit dem Fingern und den Fingerwurzeln schräg angespielt wird. Im Anschluss an den Schlag, federt die Hand sofort vom Fell zurück, damit dieses nicht von der Hand abgedämpft wird und der offene Ton des Instrumentes klingen kann.

Der "slap" ist ein peitschenartiger, lauter Schlag, der ähnlich dem open tone ausgeführt wird, wobei die Finger sehr locker sein müssen, damit sie durch den Schwung des Schlages mit den Fingerspitzen auf das Fell peitschen können. Es wird ein offener Ton, ähnlich dem open tone erzeugt, wobei durch diesen Schlag die Obertöne des Instumentes stark angesprochen werden. Durch Kraft und Geschwindigkeit des Schlages kommt es zu einem sehr lauten peitschenähnlichem Knall. Der "slap" kann sowohl offen gespielt werden, wenn die Hand nach dem Schlag vom Fell zurück federt, oder geschlossen, wenn nach dem Schlag die Fingerspitzen leicht in das Fell gedrückt werden.

Der "muffled" bezeichnet einen gedämpften Schlag, bei dem nach der Ausführung des open tone die Hand in das Fell gedrückt und somit der Eigenton der Conga abgedämpft wird.

Musikstile:

Die Conga kommt in der ursprünglichen, traditionellen und ländlichen Musik Kubas (z.B. Son) nicht vor, da sie in den Hafenstädten als relativ modernes Instrument entstand. Dementsprechend hat sie die städtischen kubanischen Musikstile mehr geprägt als die ländlichen. Kubanische Musikstile wie Rumba, Mambo, Songo etc., die in den großen Städten entstanden sind daher eher vom Klang der Congas geprägt. Mit zunehmender Popularität der Congas, haben sie aber auch Einzug in die ursprünglich ländlichen Stile der kubanischen Musik gefunden. Heute sind sie charakteristisch für die kubanische Musik und insbesonders in modernen Stilen, wie Timba, oder auch im Latin Jazz zu finden. Sie finden auch Verwendung in der Populären Musik.

Musiker:

Einige der bekanntesten und Stilprägenden congueros sind u.a.

Luciano „Chano“ Pozo, Giovanni Hidalgo, Mongo Santamaria, Poncho Sanchez, José Luis „Changuito“ Quintana, Miguel „Angá“ Diaz, Luis Conte


Literatur:

Egger, Uwe: Ritmos Cubanos, Frankfurt 2002

Cruz, Tomás: The Tomás Cruz Conga Method Vol 1-3, Pacific 2004

Mauleón, Rebecca: Salsa Guide Book for Piano &Ensemble, Sher Music Co. Petaluma, Ca, USA 1993