Live-Arrangement: Unterschied zwischen den Versionen

Aus WikiMusikP
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Änderung 1615 von MusicusPhilosophicus (Diskussion) rückgängig gemacht.)
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''Live-Arrangement''' orientiert sich an notenfreien Vermittlungsprozessen in oral tradierenden Musikkulturen. Es verbindet Kompositions- und Arrangiertechnik mit den pädagogischen Erfordernissen des Unterrichtsalltags (vgl. Terhag 1994, 2007).  
Das '''Live-Arrangement''' orientiert sich an notenfreien Vermittlungsprozessen in oral tradierenden Musikkulturen. Es verbindet Kompositions- und Arrangiertechnik mit den pädagogischen Erfordernissen des Unterrichtsalltags (vgl. Terhag 1994, 2007).  
Im Grunde genommen bedeutet der Begriff nichts anderes als "Improvisation". Es handelt sich bei dem Begriff "Live-Arrangement" um eine Neuschöpfung, die es ermöglichen soll, neue Buchtitel am Markt zu etablieren. Wie allgemein üblich sollen dabei anglizistische Wortbestandteile eine gewisse "Theoriehaftigkeit" suggerieren bzw. glaubhaft machen, dass sich hinter dem Begriff eine Musikpraxis der anglo-amerikanischen Popmusik-Kultur verbirgt. Im anglo-amerikanischen Sprachraum ist der Begriff jedoch völlig unbekannt.


Als eine zu gleichen Teilen künstlerisch und pädagogisch geprägte '''Unterrichts- und Ensembleleitungs-Methode''' besteht das Live-Arrangement darin, Musikstücke unterschiedlichster Stilistik für eine ganz bestimmte Zielgruppe während der Einstudierung zu entwickeln und diese permanent zu variieren, um sie immer wieder neu an die unterschiedliche Leistungsfähigkeit aller Beteiligten anzupassen. Das Musizieren im Live-Arrangement ist damit stets am Prozess orientiert: Ein Musikstück wird in der Unterrichts- bzw. Probensituation „live“ geschaffen (komponiert) und dann immer wieder neu an die Fähigkeiten und Bedürfnisse einer bestimmten Lerngruppe angepasst (arrangiert), wobei der Übergang zwischen einem Live-Arrangement und einer angeleiteten Gruppenimprovisation fließend ist.
Als eine zu gleichen Teilen künstlerisch und pädagogisch geprägte '''Unterrichts- und Ensembleleitungs-Methode''' besteht das Live-Arrangement darin, Musikstücke unterschiedlichster Stilistik für eine ganz bestimmte Zielgruppe während der Einstudierung zu entwickeln und diese permanent zu variieren, um sie immer wieder neu an die unterschiedliche Leistungsfähigkeit aller Beteiligten anzupassen. Das Musizieren im Live-Arrangement ist damit stets am Prozess orientiert: Ein Musikstück wird in der Unterrichts- bzw. Probensituation „live“ geschaffen (komponiert) und dann immer wieder neu an die Fähigkeiten und Bedürfnisse einer bestimmten Lerngruppe angepasst (arrangiert), wobei der Übergang zwischen einem Live-Arrangement und einer angeleiteten Gruppenimprovisation fließend ist.

Version vom 23. Januar 2011, 07:44 Uhr

Das Live-Arrangement orientiert sich an notenfreien Vermittlungsprozessen in oral tradierenden Musikkulturen. Es verbindet Kompositions- und Arrangiertechnik mit den pädagogischen Erfordernissen des Unterrichtsalltags (vgl. Terhag 1994, 2007).

Als eine zu gleichen Teilen künstlerisch und pädagogisch geprägte Unterrichts- und Ensembleleitungs-Methode besteht das Live-Arrangement darin, Musikstücke unterschiedlichster Stilistik für eine ganz bestimmte Zielgruppe während der Einstudierung zu entwickeln und diese permanent zu variieren, um sie immer wieder neu an die unterschiedliche Leistungsfähigkeit aller Beteiligten anzupassen. Das Musizieren im Live-Arrangement ist damit stets am Prozess orientiert: Ein Musikstück wird in der Unterrichts- bzw. Probensituation „live“ geschaffen (komponiert) und dann immer wieder neu an die Fähigkeiten und Bedürfnisse einer bestimmten Lerngruppe angepasst (arrangiert), wobei der Übergang zwischen einem Live-Arrangement und einer angeleiteten Gruppenimprovisation fließend ist.

Warmup oder Live-Arrangement?

Warmup und Live-Arrangement überschneiden sich in Form und Funktion: Einerseits kann ein Warmup mit der Methode des Live-Arrangements gestaltet werden, indem man beispielsweise die musikalischen Bestandteile eines Unterrichtsthemas live arrangiert; andererseits beginnt jedes Live-Arrangement mit einem Warmup. Das Live-Arrangement ist damit ein zum Musikstück erweitertes Warmup.


Literatur

  • Terhag, Jürgen: Warmups und Spiele mit Musik. Spielerische Übungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Schott music. Mainz 2009 (i.V.)
  • ders. (1994): „Live-Arrangement und Live-Komposition. Gruppenorientierte Methoden für Hochschule und Fortbildung.“ In: Terhag, J. (Hg.): Populäre Musik und Pädagogik Bd. 1, S. 183ff. Oldershausen.
  • ders. (2007, 2. Aufl.): „Live-Arrangement“ In: Jank, Werner (Hg.): Musikdidaktik. S. 167–176, Berlin 2005
  • ders.: Live-Arrangement. Schott music. Mainz 2011 (i.V.)

Weblinks