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Musik bewegt!? Berliner Appell zur Musikalischen Bildung

Verfasst: 10. Sep 2003 11:14
von Dirk Bechtel
Liebe Besucher der Schulmusik-Foren,

was halten Sie vom aktuellen Impuls, den Bundespräsident Johannes Rau und der Deutsche Musikrat mit dem Kongress „Musik bewegt!?“ und dem in diesem Zusammenhang veröffentlichen „Berliner Appell zur Musikalischen Bildung in Deutschland“ setzen?

Falls Sie den Text noch nicht im Wortlaut kennen: Den Berliner Appell können Sie online lesen oder als PDF-Dokument downloaden.

--Dirk Bechtel

Verfasst: 9. Okt 2003 13:46
von Markus Galla
Hallo,

ich mache mal den Anfang.

Die dort gemachten Vorschläge und Anregungen sind durchaus berechtigt und es wäre sicherlich erfreulich, wenn sich diese umsetzen ließen.

Nur genau an der Umsetzung wird es wieder scheitern, denn die kostet Geld, viel Geld.

Um eine ausreichende Versorgung aller Schulen in Deutschland zu erreichen, müssten diese sowohl was Personal als auch was Instrumentarium etc. angeht ersteinmal auf einen vernünftigen Stand gebracht werden.

Selbst das Geld zur Einstellung einer ausreichenden Anzahl von Lehrern ist nicht da und stattdessen wird gefordert, dass die Arbeitszeit von Beamten erhöht wird.

Die voraussichtliche Antwort wird also lauten: "Würden wir tun, wenn wir Geld hätten".

Ein Ausweg wäre eventuell die Zusammenarbeit mit lokalen Musikschulen. Doch auch bei den städtischen Musikschulen wird mittlerweile stark gekürzt (da die Gemeinden auch kein Geld haben und überschuldet sind).

Bleiben noch die privaten Musikschulen:
Diese erhalten häufig keine Genehmigung zum Unterrichten in staatlichen Schulen, das Monopol haben die Musikschulen, die aber kein Geld/Personal haben.

So wollte die private Musikschule, in der ich neben dem Studium arbeite, Musikunterricht in Kindergärten und Schulen (auch musikalische Früherziehung) anbieten und das zu familienfreundlichen Preisen. Auch AGs wie Band-AGs und Theater-AGs sollten dazu gehören.
Aufgrund einer Satzung der Gemeinde musste der Plan dann verworfen werden (trotz Interesse der Schulen etc.), weil die städtische Musikschule, die mittlerweile Wartezeiten von fast 2 Jahren hat, das alleinige Anrecht auf die Durchführung von Unterricht in den Schulen hat.....

Ich denke, Ideen zur Verbesserung der Lage gibt und gab es viele.
Häufig scheitert es an den Finanzen oder der Bürokratie.

Viele Grüße,

Markus

Finanzierungskonzept?

Verfasst: 17. Feb 2004 06:41
von Gerd Haehnel
Hallo Markus!
Mich würde mal interessieren, wie das Finazierungskonzept der privaten Musikschule aussah. Was heißt familienfreundliche Preise?

Verfasst: 17. Feb 2004 15:29
von Markus Galla
Hallo,

zur Finanzierung:
Vorgesehen war, dass durch Gruppenunterricht und AGs die Preise niedrig gehalten werden können. Im Grunde wird durch die Anahl der Teilnehmer der Preis für den Einzelnen niedrig gehalten. Gerade in der "musikalischen Früherziehung" oder bei AGs ist es ja üblich, in Gruppen zu arbeiten.
Eine Idee war z. B., die Musikerziehung in die an den Grundschulen im Ruhrgebiet gerade entstehende "offene Ganztagsschule" einzugliedern. So hätte z. B. ein Tag einfach ein "Musiktag" werden können.
Da das Projekt aus genannten Gründen nicht zustande kam, habe ich jetzt leider die genauen Preise nicht mehr im Kopf. Sie waren aber, daran kann ich mich noch erinnern, so niedrig, dass wirklich jeder sie hätte bezahlen können. Nebenbei ist es für eine private Musikschule natürlich eine prima Vorarbeit. Je besser man die Kinder für Musik interessiert, desto wahrscheinlicher, dass sie später auch zum regulären Einzelunterricht in die Musikschule kommen. Das ist ja auch das Konzept der städtischen Musikschulen, die aber leider hoffnungslos überlaufen sind.

Naja, es war nett gedacht....

Viele Grüße,

Markus