Schulmusik studieren?

Von der Aufnahmeprüfung bis zum 2. Examen …

Moderator: Daniela Neuhaus

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Gast

Schulmusik studieren?

Beitrag von Gast »

Ich bin in der 12. Klasse, habe seit der 5. Klasse Musik 4-Stündig, spiele trompete seit 10 Jahren, singe im Chor seit der 5. Klasse, habe schon bei mehreren Wettbewerben mitgespielt und auch manchmal nicht schlecht abgeschnitten. Jetzt hab ich mir gedacht ich könnte ja etwas mit Musik studieren und hab mich ein wenig umgesehen. Bis jetzt hab ich mir den studiengang Schulmusik oder Trompete studieren mal vorgenommen. Doch für Schulmusik müsste ich noch Klavier lernen das heisst bis zur Aufnahmeprüfung hab ich mit Zivildienst noch 2 1/2 Jahre Zeit. Das Studium Schulmusik würde mir denk ich mal auf jeden Fall zusagen. Aber ich weiss nicht genau ob der anschliessende Beruf das richtige ist. Ich bin mir nicht sicher ob ich eine Klasse unterrichten kann die wahrscheinlich größtenteils desinteressiert die Zeit absitzt. Ich wollte nur ein paar Meinungen über den Studiengang Schulmusik und den anschließenden Beruf hören damit ich mir mal ein Bild machen kann.

Danke schon mal im Voraus

Gruß Zwiedel!
Markus Galla
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Beitrag von Markus Galla »

Hallo,

entschuldige, dass ich jetzt erst schreibe, aber mir ist Dein Beitrag einfach durchgerutscht :)

Mach Dir um das Klavier mal keine Sorgen. Mit 2 1/2 Jahren Unterricht (sofern Du jetzt anfängst) ist es kein Problem. Du nimmst dann einfach Trompete als Hauptfach und Klavier als Nebenfach. Genügend Interesse vorausgesetzt, wirst Du mit dem Unterricht an der Uni dann auch noch ein passabler Pianist werden.

Deine Bedenken bezüglich des Unterrichtens sind berechtigt. Doch gerade deshalb sind diverse Schulpraktika innerhalb der Lehramtsprüfungsordnung (kurz LPO) zwingend vorgeschrieben. Ich schreibe mal über die Situation in NRW (Uni Dortmund):
Ein erstes Orientierungspraktikum liegt gleich zu Beginn des Studiums. Hier hospitierst Du einfach und schaust Dir den Unterricht anderer Lehrer an und beobachtest. Es folgt dann ein Tagespraktikum, bei dem Du ein Semester lang einen Tag in der Woche in der Schule bist. Während des Praktikums wirst Du dann auch eine Stunde selbst unterrichten (inkl. Vorbereitung und Nachbesprechung mit dem Fachlehrer). Parallel dazu gibt es dann eine vorbereitende Didaktik-Veranstaltung. Im Blockpraktikum, welches mindestens 4 Wochen dauert, bist Du dann durchgehend in einer Schule Deiner Wahl und hast somit auch die Möglichkeit, über weite Strecken selbst zu unterrichten.
All diese Praktika bieten Dir die Möglichkeit, Dich mit der Lehrerrolle anzufreunden oder aber auch nicht.

In NRW z. B. gibt es ab diesem Semester die Möglichkeit, Schulmusik auf Basis von Bachelor und Master zu studieren. So hast Du auch ohne anschließendes Referendariat einen berufsqualifizierenden Abschluss (wofür auch immer).
Ich selbst studiere im auslaufenden 6. Semester Musik und Deutsch (Sek. II) und werde im nächsten Frühjahr mein Examen ablegen. Das Unterrichten ist gar nicht so schlimm (und die Schüler sind es auch nicht). Man muss sich nur erst an die andere Perspektive gewöhnen.
Bei mir war es sogar so, dass ich am liebsten aus dem Blockpraktikum gar nicht mehr zurück an die Uni gegangen wäre :)
Als ich noch selbst Schüler war (was aber schon SEHR viele Jahre zurück liegt - mein Erst- und Wunschberuf ist eigentlich Tontechniker) konnte ich mir auch nicht vorstellen, vor einer Klasse zu stehen und zu unterrichten. Durch eine Anstellung als Dozent in einem Umschulungsunternehmen bin ich dann aber doch noch dazu gekommen.

Wenn Du gerne Musik machst, anderen gerne was über Musik erzählst und meinst, dass Du Leute mit Deiner Musik begeistern kannst (v.a., es auch mal selbst zu probieren), dann ist die Schulmusik sicher was für Dich. Ich fand es als Schüler immer toll, wenn mein Musiklehrer begeistert von der Musik war und das hat mich immer motiviert, ebenfalls mehr Musik zu machen und mal Zusammenhänge näher zu beleuchten. Man muss halt nur mit Spaß bei der Sache sein, dann sind es die Schüler (hoffentlich) auch.

Viele Grüße,

Markus
Lauralein
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Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von Lauralein »

Hallo!
Ich bin jetzt 16 Jahre, und fest enschlossen, Musik & Sozialpädagogik zu studieren.
später möchte ich dann Musiktherapien für behinderte Anbieten.
Ich habe aber sehr große bedenken, was die aufnahme Prüfung angeht.
Ich spiele jetzt seid 6 Jahren Saxophon, seid 6 Jahren Trompete, und seid 2 Jahren Klavier.
Singen kann ich nicht. lerne jetzt aleerdings noch Gitarre spielen.
Also ein gewisses Talent habe ich schon auf einer gewissen Weise.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen!
Gruß, Laura.
Markus Galla
Beiträge: 193
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Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von Markus Galla »

Hallo!

Erkundige Dich zunächst einmal, was genau Du studieren musst, um Musiktherapeutin zu werden.
Oftmals ist Musik Komplementär-Fach zu Sozialpädagogik/Sonderpädagogik/Rehabilitationswissenschaft. So ist es zumindest an der Uni Dortmund. Ansonsten ist Musiktherapie meistens als Aufbaustudium (Master) auf eines der genannten Studienfächer gedacht (Bachelor). Hier musst Du Dich an den Unis und FHs erkundigen. Eine kleine Aufnahmeprüfung musst Du meistens machen.

Im Falle eines Musikstudiums (also Musik als Hauptfach), würdest Du wahrscheinlich Saxophon als Hauptinstrument spielen und Klavier als Nebeninstrument. Einige Grundkenntnisse im Singen solltest Du aber schon mitbringen, d. h. einigermaßen die Töne treffen und ein leichtes Volkslied vom Blatt singen können. Aber das kann man ganz fix lernen (ein bis zwei Wochen tägliches Üben sollten da reichen). Außerdem Grundkenntnisse der Harmonielehre und Gehörbildung, aber auch das lernt man ganz fix. Du hast ja noch etwas Zeit bis nach dem Abitur. Die Aufnahmeprüfung an der Uni Dortmund ist vergleichsweise leicht. Oft ist sie, wenn man Musik als Komplementär-Fach studiert, sogar noch leichter und vergleichbar mit der Aufnahmeprüfung für Primarstufe.

Die genauen Anforderungen sind von Uni zu Uni sehr unterschiedlich. Musikhochschulen haben oft schwerere Prüfungen als Unis, die hauptsächlich Lehrer ausbilden und Musik als Erweiterungsfach für Sozialberufe mit anbieten. Ich kenne viele Studenten, die an den Musikhochschulen an der Aufnahmeprüfung gescheitert sind und an den Unis gar keine Probleme hatten.

Die Uni Dortmund bietet z. B. auch Vorbereitungskurse an. Auch viele städtische Musikschulen bieten Vorbereitungskurse an.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit den Infos irgendwie weiter helfen. Und: Keine Angst vor der Aufnahmeprüfung. Sie ist halb so wild!

Markus
Lauralein
Beiträge: 2
Registriert: 5. Sep 2009 09:49

Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von Lauralein »

alles klar.
danke, das hat mir aufjedenfall geholfen!
Ich hoffe mal das alles so klappt.
und vielen vielen dank nochmal :)
lalilo
Beiträge: 1
Registriert: 15. Mai 2013 11:35

Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von lalilo »

Hallo!
Ich stehe kurz vor der Aufnahmeprüfung (Schulmusik) und habe etwas bedenken.
Theorie kein Problem, Singen geht auch, aber Gehörbildung... Wie hoch sind die Anforderungen in der Aufnahmeprüfung? Muss man schon alles perfekt hören können, wenn man anfängt zu studieren?
Das Hauptfach (Klavier) spiele ich jetzt seit ca. 9 Jahren und hab schon an Jugend Musiziert teilgenommen (bis zum Landeswettbewerb), entspricht das ungefähr dem erwarteten Niveau oder konkurriert man mit Pianisten aus dem Bundeswettbewerb?
vielleicht kann mir mal jemand in etwas meine Fragen beantworten.
Danke!
JessicaS
Beiträge: 1
Registriert: 5. Mai 2015 12:27

Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von JessicaS »

Hallo zusammen!

Ich heiße Jessi und bin neu in diesem Forum. Momentan arbeite ich als freiberufliche Journalistin, was mich mittlerweile aber nicht mehr glücklich macht. Ich würde unglaublich gerne was mit Musik machen. Denn was gibt es Schöneres, als sein Hobby zum Beruf zu machen!? :)
Seit sieben Jahren nehme ich professionellen Gitarrenunterricht und singe seit knapp drei Jahren in einer Band.

Momentan spiele ich mit dem Gedanken Musikpädagogik zu studieren. Die große Frage ist, ob ich als Journalistin überhaupt geeignet dafür bin!? Die Aufnahmebedingungen müssen doch sehr hart sein. Hab außerdem die Wahl zwischen einem "normalen" und einem Fernstudium.
Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können? Habe wirklich keine Ahnung, wie es für mich weitergehen soll...

Danke im Voraus.
Liebe Grüße
Jessi

PS.: Mir ist aufgefallen, dass das Forum momentan nicht so aktiv genutzt wird. Hoffe dennoch sehr auf Eure Rückmeldungen!
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michael fromm
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Re: Schulmusik studieren?

Beitrag von michael fromm »

Hallo Jessica,
hier im Forum ist mal mehr, mal weniger los ...

Was mich jetzt zuerst interessieren würde, ist die Frage, wohin denn die Reise "Musikpädagogik" gehen soll? Welches Berufsfeld soll denn angestrebt werden. Dass es ein Studium Musik für Lehramt als Fernstudiengang gibt, hab ich nämlich noch nie gehört (was aber nichts heißt ;-))

Die Beantwortung der große Frage hat m.E. überhaupt nichts damit zu tun, ob jemand Journalist ist (ich kenne beispielsweise einen Zahnarzt, der spielt jeden Profi in Grund und Boden ...) sondern damit, was man auf dem Instrument/mit der Stimme kann und was man noch dazu lernen kann/will ...

Von daher: Versuch's doch einfach!

Liebe Grüße
Michael Fromm
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