Musikklasse gemischt (Bläser und Streicher)

Sinnvoller handlungsorientierter Unterricht oder musisches Drauflosfideln und -blasen? Hier können Sie die Positionen diskutieren und praktische Fragen in der Umsetzung erörtern.

Moderator: Dirk Bechtel

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Gemischte Orchesterklassen (Bläser und Streicher) --- sinnvoll?

Ich habe gute Erfahrungen gemacht.
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Ich rate davon ab.
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Schwierig, aber machbar.
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Ich habe mich damit noch nie auseinandergesetzt.
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Keine Stimmen
 
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Elke
Beiträge: 1
Registriert: 3. Feb 2007 10:50

Musikklasse gemischt (Bläser und Streicher)

Beitrag von Elke »

Hallo alle zusammen,

wer hat Erfahrung mit sogenannten Mischklassen (Orchesterklassen mit Bläser und Streicher) ?
Mir sind sowohl das Modell der reinen Bläserklasse als auch die Streichermethode bekannt. Von einer Mischklasse ist mir bis jetzt aus unterschiedlichen musikpädagogischen Gründen abgeraten worden.

Hat dennoch jemand gute (oder auch schlechte) Erfahrungen damit gemacht? Kann mir jemand geeignetes Unterichts-Material (Noten...) nennen, das beide Instrumentengruppen in den Anfangsunterricht integriert?

Viele Grüße Elke
Julcia
Beiträge: 1
Registriert: 24. Feb 2009 12:21

Re: Musikklasse gemischt (Bläser und Streicher)

Beitrag von Julcia »

Ich habe selbst so eine Orchesterklasse von einem Kollegen übernommen. Mir macht es sehr viel Spaß und ich würde es weiterempfehlen. Ich arrangiere allerdings alle Stücke selbst. Außerdem haben alle Schüler privat Instrumentalunterricht, um den sie sich auch selbst kümmern müssen. Ich muss ihnen also nicht erst das Instrument beibringen, sondern arbeite mit dem, was kommt.
dirkschlueter
Beiträge: 2
Registriert: 8. Apr 2011 23:23

Re: Musikklasse gemischt (Bläser und Streicher)

Beitrag von dirkschlueter »

Ich kann die Antwort von Julcia nur bestätigen. Klingt bei entsprechender Verteilung der Instrumente wie ein richtiges Sinfonieorchester - sehr schöne Erfahrung für die Kinder. Hab das selbst zweimal mit Musikklassen im Jg. 5 und 6 gemacht (jeweils 32 Kinder, jeweils hälftig Streicher und Bläser, Orchestermischung).

Funktioniert aber nur, wenn (1) alle Kinder eigenständigen Instrumentalunterricht haben (kann auch in Kleingruppen sein) und wenn man (2) alle Stücke selbst komponiert oder arrangiert. Dann lassen sich Anfänger- und Fortgeschrittenen-Stimmen leicht kombinieren (die Anfänger spielen einfach weniger Töne :)

Beim Komponieren und Arrangieren darauf achten, dass die Kinder (Kl. 5-6) nur die Töne in ihren Stimmen bekommen, die sie sauber spielen können. Nachteil: Sie haben u.U. relativ viele Pausentakte; das kann die jeweils beteiligten Instrumentallehrer furchtbar nerven. Vorteil: Das Orchester klingt umwerfend gut, schon nach den ersten Proben. Das motiviert enorm: Die Kinder bekommen bei Auftritten nicht dafür Applaus, dass sie Kinder sind, sondern dafür, dass ihre Musik gut klingt. (Setzt natürlich voraus, dass man bei den Proben auf sauberes Zusammenspiel achtet. Darauf lassen Kinder sich aber ein, wenn sie merken, dass nach einer diszipliniert abgelaufenen Probe das Ergebnis stimmt.)
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