House

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House

House ist eine der populärsten Spielarten elektronischer Clubmusik, wobei die Bezeichnung House Musik sowohl für ein bestimmtes Techno-Genre verwendet wird, sich Mittlerweile aber auch als eigenständige Stilrichtung etabliert hat.


Die Wurzeln des House-Sounds - Chicago und New York

Für die Entwicklung des House-Sounds gelten zwei Clubs und ihre DJs als Geburtsstätten: Das Warehouse in Chicago und das Paradise Garage in New York. Bereits seit Mitte der 70er Jahre wurde im Warehouse Dance-Music aufgelegt; ein Stilmix aus Tanzbarer Musik mit Wurzeln im R&B und Euro-Electronic-Beats. Der Schwerpunkt lag auf ausgedehnten, rhythmischen Passagen, welche von den DJ‘s in ihren Mixes verlängert wurden.

In New York fand gleichzeitig eine ähnliche musikalische Bewegung im Club Paradise Garage statt, nur dass hier das musikalische Fundament mehr durch Soul- und Disco-Musik geprägt war.

Die wichtigsten und stilprägendsten DJ‘s dieser Zeit waren Larry Levan und Frankie Knuckles. Die ersten Labels, die den neuartigen Club-Sound erfolgreich vertrieben waren unter anderem Easy Street, Trax und DJ Interantional.[1][2][3]


House-Music

Zuerst etablierte sich die Bezeichnung House für den Chicago-Sound (ähnlich wie beim Detroit-Techno) über den Umweg Europa als Genrebegriff: Die Singles „Love Can‘t Turn Around“ von Farley Jackmaster Funk (auf Trax) und „Jack Your Body“ von Steve Silk Hurley (auf DJ Interantional) prägen nach ihrem Durchbruch in Europa den Stil, der zunächst als Chicago-House (später nur House oder House-Music) bezeichnet wird. Der deutlich rhythmisch orientierte Chicago-Stil wird erst einige Jahre später durch den songlastigeren und gesangsorientierteren New Yorker Sound starke Konkurrenz bekommen, was maßgeblich Produzenten wie Todd Terry, Bobby Konders und Kenny Dope Gonzales zu verdanken ist. Wichtige New Yorker Labels sind Strictly Rhythm und Nu Groove. [4][5]


House is a Feeling

House wurde schon sehr früh nicht nur als Musikstil sonder auch als Bewegung verstanden. Leitsprüche wie „One Nation under a Groove“ (George Clinton) und „The Groove that makes you moove“ machten klar, was typisch für Clubnächte mit Housemusik war: Menschen aller Schichten, egal welcher Hautfarbe und sexueller Orientierung feierten zusammen, wobei erwähnt bleiben muss, dass die frühe Clubkultur sehr stark von der Schwulenszene der Großstädte getragen wurde.[6][7]


House: Populäre Clubmusik

Mitte der 90er Jahre erreicht House einen Höhepunkt an Popularität und wird vor allem wegen seiner tendenziell fröhlicheren Stimmung von vielen Clubgängern den zeitgleich immer härter werdenden Techno-Spielarten vorgezogen. Auch wird House Musik zunehmend auf kommerzieller Ebene erfolgreich vermarktet, im Radio gespielt und hält Einzug in den Mainstream.


House-Subgenres

Im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von eigenständigen Subgenres rund um den House Sound etabliert. Allen House Genres gleich ist der Fokus auf der geraden Bass-Drum (Four to the Floor) und mehr oder weniger markanten Basslinen in Verbindung mit Vokalphrasen.


Garage

Im Gegensatz zum Chicago Sound besticht der Garage Sound durch den Erhalt von Songstrukturen und tedenziell mehr natürlichen Gesangspassagen als dem Sampling kurzer Vokalphrasen. Wichtige Interpreten sind Ultra Naté, Arnold Jarvis, Blaze, Byron Stingily und Barbara Tucker; prägende Labels neben den oben genannte Nervous, Maxi, King Street Sounds und Emotive.[8]


Acid House

Acid House wurde von den Medien in Europa maßgeblich als stark von Drogen geprägt Musik dargestellt und der Genre-Begriff auch davon abgeleitet. Tatsächlich wurde der Begriff wohl überwiegend wieder von den Veröffentlichungen mit einem bestimmten Sound geprägt: „Acid Man“ (Jolly Roger) und „Acid Tracks“ (Phutures). Den typischen Acid-Sound haben alle Produzenten einer Maschine zu verdanken: der Roland TB 303. Dank zwei besonders effektiven Filtern für Cut-Off und Resonanz konnte man mit diesem Bass-Synthesizer besonders eingenständig und harsch klingende, teilweise auch quirlige Basslininen gestalten, die teilweise bis in schmerzhaften Höhen gepitched wurden.

Vor allem durch den Summer of Love in Großbritannien und die Clubkultur auf Ibiza wurde der Acid House Sound in Europa 1987/88 besonders populär, was viele Charterfolge in Europa und eine Überschwemmung des Musikmarkts an House Produktionen zur Folge hatte. Härtere Spielarten des Acid House Sounds bezeichnet man in der Regel als Acid Techno, da diese Produktionen im Gesamtklang eher ihre Wurzeln im Detroit Techno haben.

DJ Pierre und Earl Smith gelten als Erfinder des Acid House Sounds, da sie schon 1981 die TB 303 in ihren Tracks einsetzten, welche von DJ Ron Hardy im Chicagoer Club Music Box aufgelegt und vom Publikum euphorisch gefeiert wurden. Als Meilensteine des Acid House gelten die Platten „Where is Your Child?“ (Bam Bam), „Magic Feet“ (Mike Dunns) und „The Partey“ (Kraze).

Weiter wichtige Spielarten sind Progressive House, Hiphouse und Speed Garage.[9][10][11]




Literatur:

  1. Schäfer, Waltmann und Schäfers: Techno Lexikon. Berlin 1998.
  2. vergl. http://de.wikipedia.org/wiki/House
  3. vergl. http://en.wikipedia.org/wiki/House_music
  4. Garnier, Laurent: Elektroschock. Höfen 2008 (Deutsche Ausgabe)
  5. http://de.wikipedia.org/wiki/House
  6. Schäfer, Waltmann und Schäfers: Techno Lexikon. Berlin 1998
  7. vergl. Klein, Gabriele: electronic vibration - Pop Kultur Theorie. Hamburg 1999.
  8. Schäfer, Waltmann und Schäfers: Techno Lexikon. Berlin 1998.
  9. Schäfer, Waltmann und Schäfers: Techno Lexikon. Berlin 1998.
  10. siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/House
  11. siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/House_music